«Das Fahrzeug Edulog steht zum Fahren bereit», so der erste Eindruck von Reto Schwendimmann, als er Anfang 2022 die Verantwortung für den Betrieb übernommen hat. Die 26 Kantone wurden eingeladen, sich hinters Steuer zu setzen und der Föderation beizutreten.
Neun Monate später verlängerten die Kantone − durch die Plenarversammlung der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren (EDK) − die Einführungsphase von Edulog für zwei Jahre. Die EDK stellte damals fest, dass die Verbreitung von Edulog im Bildungssystem mehr Zeit in Anspruch nimmt als geplant. Gleichzeitig bekräftigte die EDK ihren Willen, Edulog als gesamtschweizerische Lösung zu etablieren. Zu diesem Zweck verpflichten sich die EDK-Mitglieder, Edulog bis 2024 beizutreten oder den Gemeinden den Beitritt explizit zu empfehlen. Sie werden dabei vom Generalsekretariat der EDK und der Geschäftsstelle Edulog unterstützt.
Externe Perspektive
« Edulog in Uri: AD, kleines Kürzel, grosse Wirkung »
Die EDK-Plenarversammlung hat Ende Oktober 2022 beschlossen, die Edulog-Einführungsphase um zwei Jahre bis Ende 2024 zu verlängern. Wir haben bei einem direkt Betroffenen nachgefragt: Ueli Zberg, Edulog-Koordinationsperson im Kanton Uri.
Die Kantone wurden regelmässig über den Stand der Arbeiten sowie über rechtliche, organisatorische und technische Fragen informiert, insbesondere an den Rendez-vous Edulog, die im Jahr 2022 zweimal mit den Koordinationspersonen stattfanden.
Die Geschäftsstelle Edulog hat in der Leistungsvereinbarung mit der EDK den Auftrag erhalten, die Anzahl der Online-Dienste kontinuierlich zu erhöhen. Um dieses Ziel zu erreichen, identifiziert und kontaktiert die Geschäftsstelle aktiv potenzielle Dienstleistungsanbieter. Verantwortlich dafür ist Martin Eric Ritz, der seit Anfang 2022 in der Geschäftsstelle tätig ist. Die Rubrik «Beitritt» auf der Website wurde neu gestaltet und die Informationen klarer und einfacher strukturiert. Damit soll der Zugang für Identitäts- und Dienstleistungsanbieter erleichtert werden.
Warten Identitätsanbieter auf Dienstleistungsanbieter − und umgekehrt?
Das «Huhn-Ei-Problem» wurde durch das Engagement der ersten Identitäts- und Dienstleistungsanbieter aufgelöst. Sie testeten und trugen dazu bei, dass Edulog einwandfrei funktionierte und lieferten wertvolle Erfahrungsberichte für alle Akteure im Bildungsraum Schweiz.
- Educlasse zieht nach einem Jahr mit Edulog eine positive Bilanz
- «Ein Schritt in Richtung Standardisierung digitaler Bildungsressourcen»
- Die Herausforderungen in Deutschland sind gleich, die Antworten auch
Die Kantone, die Edulog bereits in Betrieb haben, zeigen sich weitgehend zufrieden mit dem System und der Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle; bemängelt wird vor allem die zu geringe Zahl der angeschlossenen Online-Dienste. Insgesamt hat Edulog als Basisdienst bereits einen positiven Effekt auf die Bildungslandschaft. Es kommt zu einer umfassenden Klärung von technischen, organisatorischen und rechtlichen Fragen (u.a. Datenschutz). Insgesamt wird die systematische Zusammenarbeit der Kantone in Fragen der Digitalisierung gefördert. Auch in der Sekundarstufe II ist das Potenzial von Edulog gross, wie Ida und Adi bei einem Besuch im Gymnasium oder in den überbetrieblichen Kursen in einem Video erklären.
« Edulog hat als Basisdienst bereits einen positiven Effekt auf die Bildungslandschaft. »
Die Liste der Partner von Edulog wurde 2022 erweitert. Am Ende des Jahres
- waren rund 20 Dienstleistungsanbieter und Identitätsanbieter beigetreten;
- etwa zehn weitere befanden sich im Beitritt (d.h. in der Phase der Vertragsunterzeichnung oder in der technischen Umsetzungsebene), wie der Lehrmittelverlag Zürich oder der Kanton St.Gallen;
- ein weiteres Dutzend befand sich in der Vorbereitungsphase für einen zukünftigen Beitritt.
Identitätsanbieter und Dienstleistungsanbieter werden bei ihrem Beitritt und ihrer Integration von der Geschäftsstelle Edulog unterstützt. Diese wurde im September durch Nicolas Benoit verstärkt.
Aus technischer Sicht wurden die Grundlagen für die Implementierung von OpenID Connect geschaffen. Ziel ist die Erweiterung der Protokolle, die den Datenaustausch zwischen Edulog und den Identitäts- und Dienstleistungsanbietern ermöglichen. OpenID Connect basiert auf dem Authentifizierungsframework OAuth und wird vor allem von mobilen Anwendungen und Apps genutzt. Es ergänzt das SAML-Protokoll, das weiterhin genutzt wird. Die Tests wurden Ende des Jahres erfolgreich abgeschlossen, so dass OpenID Connect Anfang 2023 ausgerollt werden kann.
Die Geschäftsstelle Edulog hält ihr hohes Niveau an Informationssicherheit und Datenschutz aufrecht. Sie ist nach der internationalen Norm ISO/IEC 270001 zertifiziert und hat im September 2022 zum zweiten Mal in Folge das periodische Aufrechterhaltungsaudit erfolgreich bestanden.
Die Überprüfung der Einhaltung des Föderationsvertrages ist unerlässlich, um den Vertrauensraum zu gewährleisten, in dem sich Identitätsanbieter, Dienstleistungsanbieter sowie Nutzerinnen und Nutzer bewegen. So hat die Geschäftsstelle einen Dienstleistungsanbieter für die Dauer der notwendigen Abklärungen suspendiert. Die Suspendierung konnte dann auf der Grundlage einer Bestätigung, die den Vertrag mit dem Dienstleistungsanbieter ergänzte, wieder aufgehoben werden.
Hinsichtlich der rechtlichen Rahmenbedingungen hat die Geschäftsstelle Edulog die Verträge für Beitritte laufend angepasst. Zudem hat sie eine Initiative zur Klärung der rechtlichen Rahmenbedingungen für die Verwendung der AHV-Nummer durch Identitätsanbieter lanciert.